Rückblick: International Symposium
Veranstaltungsrückblick 17. Februar 2014
Expertentag am Schreibmotorik Institut: Was ist gutes (Hand)Schreiben?
Wissenschaftler und Praktiker aus Bildung, Gesundheitswesen und Sport erstmals im internationalen Dialog
Am 17. Februar 2014 fand die Auftaktveranstaltung zu einer Reihe von geplanten Tagungen des Schreibmotorik Instituts bei hl-Studios in Erlangen statt. Im Mittelpunkt stand der aktuelle Forschungsstand rund um die Handschrift und das Schreibenlernen. Fachleute aus unterschiedlichen Disziplinen diskutierten gemeinsam über die wissenschaftlichen Grundlagen des Schreibenlernens, dessen Komplexität sowie die Rolle der Schreibmotorik.
Forschende aus der deutschen Wissenschaft präsentierten Studienergebnisse zu graphomotorischen Fähigkeiten von Schulanfänger/-innen und analysierten sinnvolle Schreibaufgaben im Anfangsunterricht. Eindrucksvolle Berichte aus der Diagnostik und Therapie sorgten für einen spannenden Einblick in den Praxisalltag.
Motorik enorm wichtig
Das Schweizer Beispiel, wie neue Schulschrifterkenntnisse in der aktuellen Fachdidaktik umgesetzt werden, war genauso interessant wie die Beiträge der Wissenschaftlerinnen aus den Niederlanden und Belgien. Dort kommen differenzierende Analyse-Parameter zur Anwendung. „Fehler sind erwünscht. Sie sind ein wichtiges Lerninstrument!“ war eine grundlegende Schlussfolgerung aus Sicht der Sportwissenschaft und regte konstruktive Gespräche im Expertenkreis an.
„Schrift entsteht aus der Bewegung, deshalb stellen wir beim Schreibenlernen die Schreibbewegung in den Mittelpunkt.“ Deswegen ist für den Sensomotoriker Dr. Marquardt die zentrale Forderung an einen modernen Schreibunterricht: „Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum motorischen Lernen sollen konsequent umgesetzt werden. Das erfordert an vielen Stellen ein Umdenken!"
Genau dafür setzt sich das Schreibmotorik Institut ein: eine neue Art des Schreibunterrichts, in dem heutige Schriftspracherwerbsmodelle um den Bereich der Motorik ergänzt werden.