Forschungsprojekte
STEP 2019 – Studie über die Entwicklung, Probleme und Interventionen zum Thema Handschreiben
Ziele: |
Die STEP-Studie soll dazu beitragen, neue Erkenntnisse zum Handschrifterwerb und den Einfluss des Einsatzes digitaler Endgeräte sowie die Dualität beider Methoden im Unterrichtseinsatz zu gewinnen. Die zentralen Fragestellungen sind dabei: Vor welchen Problemen stehen Schüler/innen wie auch Lehrkräfte heutzutage? Was sind die Gründe für Handschreibprobleme? Wie lassen sich diese Probleme in der Praxis lösen? Und welche spezifischen Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten ergeben sich im Kontext der Digitalisierung? |
Methode: |
Bundesweite Online-Umfrage unter Lehrkräften aller Schulformen, Standardbefragung zum Handschreiben sowie Zusatzbefragung zum Thema Digitalisierung |
Hintergrund: |
Handschreiben ist ein sehr aktuelles Thema und steht nicht im Widerspruch zur digitalen Technik. Die einhergehende Veränderungen in den Kommunikationsgewohnheiten durch die digitalen Transformation werfen Fragen auf nach dem Verhältnis von Handschrift und Digitalität im Unterricht. Die Erkenntnisse der neurowissenschaftlichen Forschung in den letzten Jahren belegt die Bedeutsamkeit des Handschreibens für den Lernprozess. Zugleich eröffnen sich durch den Einsatz digitaler Technologien neue Möglichkeiten in der Unterrichtsgestaltung, z.B. hinsichtlich der Unterrichtdifferenzierung oder Inklusion. Die Ausstattung der Schulen mit digitaler Technik wird sich immer weiter verbessern. Welche spezifischen Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten ergeben sich hierdurch für die Vermittlung der Schlüsselkompetenz Handschreiben? Vor dem Hintergrund der 2015 durchgeführten Lehrerumfrage „Probleme bei der Entwicklung von Handschrift – Ausmaß, Ursachen und Handlungsmöglichkeiten“, die erstmals qualifizierte Aussagen zur Entwicklung der Handschrift in Schulen ermöglichte, wird nun eine weitere bundesweite Befragung unter Lehrkräften aller Schulformen durchgeführt. Schwerpunkt der STEP Studie 2019 liegt dabei auf dem Thema Handschreiben im Kontext der Digitalisierung. |
Ergebnisse: |
Die in Berlin bei einer Pressekonferenz vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass Lehrkräfte auch 2019 deutliche Probleme und eine Verschlechterung der Handschrift und der dafür notwendigen Kompetenzen in den letzten Jahren sehen. Lediglich vier Prozent der Lehrerinnen und Lehrer sind mit der Handschrift der Schülerinnen und Schüler zufrieden. Jeder zweite Junge und jedes dritte Mädchen haben Probleme mit dem Handschreiben. Die Ursachen sehen die Lehrkräfte in einer Verschlechterung der Fein- und Schreibmotorik, fehlenden Festlegungen im Lehrplan, Zeitmangel zum Üben und fehlende Routine. Empfohlen wird eine verstärkte individuelle Förderung, mehr Übung und das Fördern von feinmotorischen Freizeitaktivitäten. Die Hälfte der Lehrkräfte hat zumindest grundlegende Erfahrung im Umgang mit digitalen Endgeräten für das Erlernen des Handschreibens. Trotzdem gilt: Auch im digitalen Zeitalter ist Handschreiben sinnvoll und notwendig. Stift und Papier bleiben die präferierten Schreibmedien. Smartphones halten drei Viertel der Lehrkräfte an Grundschulen und über die Hälfte der Lehrkräfte an Sekundarschulen für kaum bis sehr schlecht für den Unterricht geeignet. Die Hälfte der Lehrkräfte befürwortet: Handschreiben lässt sich in digitale Medien integrieren. |
Publikationen/Links: |
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Zeitraum: |
September 2018 – Februar 2019 |
Kooperationspartner:
Verband Bildung und Erziehung und seine 16 Landesverbände