Forschungsprojekte
Evaluation der Schreibforscher-Box – eine neue Schreiblernmethode zur Verbesserung der schreibmotorischen Kompetenzen bei Grundschulkindern
Ziele: |
Evaluation des Einflusses von regelmäßigen Übungen aus der Schreibforscher-Box auf die Entwicklung der motorischen Schreibkompetenzen bei Schulanfängern. |
Methode: |
Die Stichprobe umfasste 102 Erstklässler aus je drei Test- und drei Kontrollklassen. Die Kinder in den Testklassen führten über das gesamte Schuljahr hinweg wöchentlich Übungen der Schreibforscher-Box in Ergänzung zum regulären Deutschunterricht durch. Die Kinder in den Kontrollklassen exerzierten lediglich den regulären Unterricht. Die Schreibleistung von allen Kindern wurde im Verlauf des Schuljahres (3 Messzeitpunkte: Einschulung, Mitte und Ende des Schuljahres) erhoben. Mittels kinematischer Schreibanalyse (Schreibcoach® Software) wurden jeweils Schreibfrequenz, Schreibdruck und Automatisationsgrad beim Schreiben erfasst. Die erhobenen Daten wurden statistisch ausgewertet. |
Hintergrund: |
Bei „bedeutungslosen“ Schreibaufgaben, wie Kringel zeichnen oder schraffieren, sind Schreibanfänger zumeist deutlich besser als beim Schreiben von Buchstaben. Würden Kinder ihr gesamtes Potential ausschöpfen, könnten sie z.B. einfache Buchstaben wie Schlaufen (die ja motorisch sehr ähnlich zu den Kringeln sind) mindestens doppelt so schnell schreiben. Im Mittelpunkt der Übungen der Schreibforscher-Box steht, dass genau diese vorhandenen motorischen Grundkompetenzen durch gezieltes Üben besser auf das Schreiben von Buchstaben oder auch Sätzen übertragen werden. Im Rahmen der Evaluation wurde anhand von kinematischen Schreibanalysen untersucht, ob eine zügigere Entwicklung der motorischen Schreibkompetenzen bei den Kindern in den Testklassen vorliegt – im Vergleich mit der zu erwartenden normalen Entwicklung der Kontrollkinder. |
Ergebnisse: |
Zum Zeitpunkt der Einschulung verfügten die Kinder in den Test- und Kontrollklassen insgesamt bereits über gute motorische Grundkompetenzen. In Bezug auf ihre Schreibfrequenz und ihren Schreibdruck waren beide Gruppen vergleichbar, gemessen anhand der Schreibleistung bei einem Testwort („Auto“) und einfachen Schlaufen. Im Verlauf des Schuljahres entwickelten sich die Kinder in den Testklassen im Vergleich zu den Kontrollklassen jedoch besser: Zum Ende des Schuljahres schrieben sie das gleiche Testwort und die Schlaufen signifikant schneller als die Kinder in den Kontrollklassen. Zugleich schrieben sie mit einem signifikant geringeren Schreibdruck als die Kinder in den Kontrollklassen. Beides ist als ein erster Schritt hin zu einer früheren Bewegungsautomatisierung zu beurteilen. Die gezielten und regelmäßigen motorischen Übungen der Schreibforscher-Box haben die Entwicklung der motorischen Schreibkompetenzen somit positiv beeinflusst. |
Publikationen/Links: |
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Zeitraum: |
August 2014 - August 2016 |
Kooperationspartner: |
Universität des Saarlandes, |